150 Jahre wurde das Basler Industriequartier Klybeck von der Ciba- Geigy genutzt. Nun haben zwei Versicherungsgesellschaften das Areal übernommen. Die neuen Besitzer wollen ein attraktives Stadtquartier für 20’000 Bewohner mit 30’000 Arbeitsplätzen schaffen.

Der vorliegende Entwurf nimmt sich der Ressource Wasser an. Der durchschnittliche Tagesverbrauch pro Person liegt gemäss den industriellen Werken Basel (IWB) bei 145 Litern. Darin enthalten sind 3 Liter Trinkwasser und 142 Liter Betriebswasser. Bei 20’000 Bewohnern entspricht dies einem täglichen Betriebswasserbedarf von 2’840 000 Litern. Dieser Bedarf kann durch lokales Regenwasser entlastet werden.

Durch die Klimaerwärmung gibt es vermehrt starke Regenfälle und lange Trockensommer. Um einen erhöhten Wasserhaushalt zu gewährleisten, sollte Regen dort versickern, wo er hinfällt.

Dies ist im Klybeckareal nicht möglich, da der Boden zu 95% versiegelt ist. Über die versiegelte Fläche gelangen bei Regen viele Schadstoffe ins Wasser. Darunter befinden sich z.B. Verbrennungsrückstände von Heizungsanlagen und Motoren, Korrosionspartikel von Fahrzeugen, organische Stoffe wie Pneuabriebe oder Treibstoffzusätze. Bei den chemischen Schadstoffen handelt es sich vor allem um Zink, Kupfer, Blei und Cadmium sowie Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Damit diese Schadstoffe bei starken Regenfällen nicht mehr ungereinigt in den Rhein fliessen, soll das Regenwasser gesammelt, gefiltert, gelagert und den Anwohnern als Betriebswasser zur Verfügung gestellt werden.

Zu diesem Zweck wird das Rampensystem des ehemaligen Parkhauses in eine Regenfilteranlage umfunktioniert. Kies filtert die Stoffe, die darauf durch die Remediation von Pflanzen und Pilzen absorbiert werden. Gleichzeitig kühlen die zahlreichen Pflanzen auf einer Anlagefläche von 28’000m2 durch ihre Verdunstung die heisse Sommerluft der Stadt und tragen zu einem angenehmen Stadtklima bei.