Tobias Lenggenhager
Re-Use Ciba Bau 430

Eines für Alle, statt Alles für Einen

Das ehemalige Wohlfahrtsgebäude, entworfen von Suter und Suter Architekten, liegt am östlichen Rand des Industrieareals der CIBA neben dem Horburgpark. Das Gebäude besitzt die älteste noch im Originalzustand erhaltenen Vorhangfassaden in Basel und ist «von herausragender ästhetischer Qualität».

Ziel meines Projektes ist der Erhalt dieser Fassade, sowie die Weiterführung seines Ausdrucks von Leichtigkeit und Eleganz. Mit dem Ausklappen der Stirnfassaden führt das Projekt die Suche nach der Forma Finita weiter, welche mit dem eigenartigen Knick des Bestandes begonnen wurde. Auch strukturell führen die neuen Liftkerne das Tragwerk in der Längsrichtung zu einem Abschluss.

Vor dem Hintergrund der Transformation des Klybeck in ein neues Stadtquartier mit einer höheren baulichen Dichte, bietet sich die Lage am Park für eine Aufstockung an. Zudem präzisiert die Erhöhung des Baukörpers die stadträumlichen Qualitäten des Parks im Osten sowie des Industriehofs im Westen. Das Spiel mit den unterschiedlichen Bauhöhen aus dem umgebenden Industrieareal – der Charakteristik dieses Stadtteils – wird dabei weitergeführt.

Durch seine prominente Lage am Park und seine erhöhte Baudichte muss sich das Gebäude einem breiteren Publikum öffnen und eine maximalkomplexe Mischnutzung zulassen – wie ein Bienenstock. Mit dem Hinzufügen zweier neuer Treppenhäuser an den Stirnseiten entsteht die gewünschte Nutzungsflexibilität. Das Erdgeschoss funktioniert als kollektive Zone für den internen Austausch und die gemeinschaftliche Dachterrasse bietet dem ganzen Quartier einen Treffpunkt mit Blick über den Park.

Entgegen der angetroffenen Firmentypologie «Alles für Einen» wird das Gebäude zu «Einem für Alle».