Der knapp 100-jährige Flughafen Zürich kennt nur eins: das Wachstum. Auf dem heutigen Flughafenareal beschäftigen 270 Unternehmen in 110 Gebäuden über 25’000 Mitarbeiter. In einer Blase einer eigenen Realität ist der Flughafen wie eine kleine Stadt, die vor sich hin funktioniert.

Doch das Hochsicherheits-Gelände ist verletzlich. Denn: Die gigantische Flughafeninfrastruktur ist als Einbahnstrasse ausgelegt und damit monofunktional. Zwar war der Flughafen in den letzten Jahren vielen Veränderungen unterworfen, doch trotz den aufkommenden immer wechselnden Trends ist seine Infrastruktur immer bestehen geblieben. Die gesamte Infrastruktur wurde für die physische Dauerhaftigkeit ausgelegt, ungeachtet dessen, auch wenn sie nur wie ein Dinosaurier auf dem Areal vor sich hin ruht. Die Parkhäuser stehen bis zu 80% leer und das Airport Hotel hat nicht einmal die Hälfte seiner Zimmer besetzt.

Wie wird sich nun der Flughafen in den weiteren 100 Jahren entwickeln? Was passiert, wenn die vertraute Umgebung obsolet wird?

In technischen Systemen – vom Flugzeug bis zum Auto – genau dessen absichtlich eingebaute “Redundanz” eine Sicherheit, einen Plan B. So stellt sich die Frage: Wie machen wir unsere Umgebung – den Flughafen Zürich, in diesem Projekt – redundant, um dessen Leerstand zu vermeiden? Die Transformation der Gebäude scheint eine Lösung für die vorhanden Freiflächen zu sein. Vorgeschlagen wird eine zusätzliche Infrastruktur, die das gesamte Flughafenareal miteinander verbindet und unabhängig von den vorherrschenden Funktionen der Gebäude für sich stehen kann. Eine Infrastruktur, die Multifunktionalität generieren kann und mehr Öffentlichkeit in die Flughafenstadt bringt.

Dem Konzept integral ist die Unterteilung der Infrastruktur in vier Bereiche, die sich in der Nutzung und dessen Chronologie unterscheiden. Mittels Steigungselementen werden die bisher ungebundenen Gebäude erschlossen und an das modulare Netz angeschlossen. Die zentralen Verbindungswege – eine liegende acht, die ebenfalls die Dauerhaftigkeit und die Vermeidung der zeitlichen Redundanz symbolisiert – umsäumt die bestehenden Gebäude ohne sie zu durchbrechen. Der Kern des Konzepts ist die Modularität, die Flexibilität erlaubt. Gebäude können zu- und abgeschlossen werden und für verschiedene Zwecke genutzt und umgenutzt werden. Orte zum Leben werden geschaffen, zum Ausleben, zur Zwischennutzung und zur Erholung.