Julian Grädel
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Die massiven Stützen des Engrosmarkts sind darauf ausgelegt, weitaus mehr Lasten aufzunehmen als dies die heutige Nutzung tut und bergen ein Potential, das über das reine Befahren mit LKWs hinausgeht. Zu dieser Überdimensionierung ist es durch die Vision der Architekten von damals gekommen, welche beabsichtigten auf dem Dach des Engrosmarkts eine künftige zweite Stadtebene zu schaffen. Der vorliegende Entwurf macht sich diese Überdimensionierung zu Nutzen und knüpft an der Vision von damals an. Durch die Verringerung des Querschnitts und der optimalen Verteilung der Kräfte auf der horizontalen Ebene des Daches, entsteht ein schmales Hochhaus, welches der zunehmenden vertikalen Entwicklung von Zürich West mehr Rechnung tragen kann. Der 124 Meter lange und 53 Meter hohe Riegel ist im 60 Meter breiten Querschnitt durch die Verästelung des Stahltragwerks gegen unten jeweils auf vier von fünf Stützen abgestützt. Drei Zwischengeschosse geben dem Bau strukturell, aber auch organisatorisch Ordnung. Aufgrund seiner etwas von der Aargauerstrasse abgesetzten Lage und der nimmersatten Nachfrage nach Wohnraum ist das Gebäude hauptsächlich als Wohnungsbau konzipiert. Zwei Passerellen führen über die grosse Park- und Rangierfläche des Engrosmarkts und schliessen das Wohngebäude und damit die neu entstehende Stadtfläche an die Stadt an.