In der Diskussion über nachhaltiges Bauen wird oft der Aspekt der Nutzungsintensität vernachlässigt. Durch die räumliche Trennung von Wohnen und Arbeiten stehen viele Gebäude einen beträchtlichen Teil der Zeit leer. Ein durchschnittliches Bürogebäude wird im Jahr an nur knapp 252 Tagen genutzt. Wird noch die stündliche Auslastung mit einbezogen ist ein Bürogebäude nur knapp ein Viertel des Jahres im Betrieb. Hinzu kommen noch starke Auslastungsschwankungen durch Homeoffice und sonstiger Abwesenheit.

Nichtsdestotrotz ist die Gebäudeinfrastruktur, wie Lüftung und Heizung, konstant im Betrieb. Zudem kann die beanspruchte Fläche nicht anderweitig genutzt werden, was besonders in Quartieren mit einer hohen Bürodichte am Abend und in der Nacht spürbar ist.

Das Hochhaus zur Schanzenbrücke, als ehemaliges Trading-Büro der UBS, soll dabei als Gedanken Experiment dienen, wie ein Gebäude durch eine hyperflexible Disposition möglichst 24/7 genutzt werden kann und welche positiven, wie auch negativen Konsequenz dies auf das Wohnen, Arbeiten und Leben hat.

Ausgehend von einem Grundmodul, welches dem jeweiligen Nutzer gehört sollen mit Hilfe von voll autonomen Logistikfahrzeuge, wie dem Amazonroboter «Proteus» und durch Deep-Learning gestützten, immer verlässlicheren Verhaltensprognosen, Elemente und Produkte je nach Wunsch hinzugefügt und nach Gebrauchsende (z.B. beim Verlassen des Gebäudes) wieder ins kollektive Netzwerk eingespeist werden können. Dadurch steht sowohl das Element als auch die beanspruchte Geschossfläche wieder für jeder man zur Verfügung und kann neu bespielt werden.