Das 21. Jahrhundert steht im Zeichen der Nachhaltigkeit und der Dauerhaftigkeit. Dabei aber scheint die Dauer ihren Wert verloren zu haben. Beim Bauen spielt die Dauerhaftigkeit jedoch eine entscheidende Rolle und hat mitunter zu einem Revival des Bauens mit Naturstein geführt. Wie aber kann man Stein ins aktuelle Architekturgeschehen wieder einbinden?
Der Einstieg ins Projekt gelang mir bei einem Besuch in einem Steinbruch. Steinblöcke standen gestapelt in einer Gruppe. Ihre gewaltige Masse und die sich zwischen ihnen ergebende Leere erzeugten eine faszinierende Präsenz. Alle frei und gleichsam ineinander verzahnt bezogen sie sich auf den sich zwischen ihnen aufspannenden Freiraum.
Dies lies sich einfach auf die Ebene eines Hauses im Niederdorf übersetzen. Eine gewachsene Struktur, die stetiger Veränderung unterworfen ist. In ihrem Kern jedoch ist sie aus Stein.
Die Idee eines Gebäudes mit Kernen aus Stein, die für die nötige Stabilität sorgen, und darum herum ineinander verzahnte Räume, deren Nutzung und Gestaltung sich über die Zeit je nach Bedürfnis ändern können, liess mich nicht mehr los.
Aus diesen Gedanken entwickelte ich zwei Volumen, die sich der dichten Bebauungsweise des Niederdorfs annehmen und gleichzeitig als Scharnier zwischen ebendiesem und dem lockerer bebauten Gebiet um den Hirschengraben funktionieren.
Der bereits im Erdgeschoss sichtbare, dunkle Guberstein wirkt in den Wohnungen in Form von statisch tragenden Kernen, Klammern und Stützen, um die sich die verschiedenen Räume aufspannen. Es entstehen unterschiedliche Kompositionen, die unterschiedlich eingeteilt und genutzt werden können. Massive Kerne bilden die Struktur, und das Leben spannt sich in der Leer dazwischen auf. Auf diese Weise entsteht Dauerhaftigkeit