Das Binz Areal, eine ehemalige Lehmgrube, hat sich nach dem Wegzug der Zürcher Ziegeleien zu einem wichtigen Industrieareal mitten in der Stadt Zürich entwickelt. Noch heute ist die Lehmgrube in der Topografie deutlich spürbar. Befindet man sich im Erdgeschoss der westlich an die Binz angrenzenden Gebäuden doch bereits über den Dächern der Gebäude in der Binz.


Die Transformation von der Lehmgrube zum Industrieareal führte dazu, dass das Areal heute fast komplett versiegelt ist. Die Überhitzung der Luft an warmen Tagen wird damit noch verstärkt, dass sie in der Nacht nicht mehr abkühlen kann. Der Masterplan entsiegelt die Flächen zwischen den Häuserfluchten, im Bereich der ehemaligen Bahngleise und entwickelt dieses zur grünen Lunge des Areals.

Bis im Jahr 2040 werden ca. 520'000 Menschen in Zürich leben. Als eines der letzten reinen Industrie- und Gewerbeareale innerhalb der Stadt Zürich, wird die Nutzung einer städtischen Lebensmittelproduktion geplant. Der Nutzungsmix ermöglicht es, die Abwärme von Öfen und Kühlräumen von den Produktionshallen zu nutzen, um das gesamte Gebäude zu heizen. Durch Erdregister wird frische Luft in die Lehmkerne geführt und von dort ins gesamte Gebäude verteilt.

An der Räffelstrasse liegt eines der letzten fast brach liegenden Grundstücke der Binz. Das Projekt zielt darauf ab, die bebaute Fläche im Erdgeschoss möglichst klein zu halten und den Aussenraum als Teil der grünen Lunge zu gestalten. Es entsteht ein Gebäude welches mit Gegensätzen wie leicht und schwer, warm und kalt sowie geschlossen und offen spielt.

Um das Erdgeschoss so freizuhalten, wird das Gebäude von vier massiven, vor Ort gestampften Lehmtürmen über dem Boden getragen. Die offene, leichte Holzkonstruktion mit Leichtlehmbrüstungen und Leichtlehmtrennwänden werden von Fachwerkträgern getragen. Die Last wird von diesen beiden Fachwerkträgern über den Lehmkernen verteilt und ermöglicht so die Stabilisierung der Lehmkerne durch den Lastabtrag.