Patrick Vidalis
Legnia - ein Gewerbequartier neugedacht

In meinem Entwurf soll der Bestand des «Oerlikerhuses» so weit wie möglich unangetastet bleiben. Das Gebäude hat über die Jahre bewiesen, dass es funktioniert und auf Veränderungen seiner Umgebung eingehen kann. Eine Aufstockung erscheint für das «Oerlikerhus» mit seinem grossen Fussabdruck und seiner geringen Höhe jedoch sinnvoll. Die Aufstockung wird aus einem Leichtbau aus Holz gefertigt, um den Bestand möglichst wenig zu belasten und die bestehenden Erschliessungen aus Beton werden übernommen, um die Energiebilanz möglichst tief zu halten.

Das erste Dachgeschoss ist überhoch, damit die Gebäudelasten durch grosse Überzüge in den Wohnungen auf das darunterliegende Stützenraster abgeleitet werden können. Die Fallrohre werden im 5. OG abgehängt und in die bestehenden Steigzonen umgeleitet. Das 5. OG des Bestandes hat eine lichte Höhe von gut 3m und kann somit eine partiell abgehängte Decke aufnehmen.

Die bestehenden Treppenhäuser werden in der Aufstockung weitergeführt. Im ersten Dachgeschoss ist es möglich, das Treppenhaus zu wechseln. Zwischen dem Wohnhof und der Fläche, wo sich Büroräume und die Krippe befinden, entsteht auf diesem Stockwerk eine Begegnungszone im Sinne einer «Quartiersstrasse». In den beiden darüber liegenden Geschossen sind die Wohnungen jeweils nur vom Treppenhaus aus erreichbar.

Der neue Hybrid muss auf allen Seiten auf verschiedene Gegebenheiten eingehen. Deshalb soll in allen Wohnungen ein Durchwohnen entstehen, so dass der Hauptwohnraum immer besonnt ist und die Wohnungen gleichzeitig immer auch an mindestens einer ruhigen Fassade gelegen sind.

Im Erdgeschoss sollen die Verkaufsflächen an der Thurgauerstrasse erhalten bleiben. Die Strasse zwischen «Oerlikerhus» und Leutschenpark soll jedoch neu durch das Gebäude verlegt werden. An der an den Park grenzenden Ostfassade könnten nun öffentliche Nutzungen einziehen, wie zum Beispiel Take-a-way-Stände, Cafés oder Läden.