Jonas Horbach
Liebe zur Neutralität

Der bereits durchgeführten Testplanung zufolge soll das gesamte Klybeckareal zur gleichen Zeit entwickelt werden. Dabei handelt es sich um eine Grösse von 300.000 m2 auf welcher über 70 Gebäude stehen die teilweise oder komplett der Neuplanung weichen sollen. Ein Grossteil dieser Gebäude steht leer oder wird vereinzelt von Kleingewerben zur Zwischennutzung verwendet. Viele der Gebäude müssen aus stadtplanerischen Gründen abgerissen werden. Der Grossteil der Elemente wie Fassaden und Fenster sind allerdings technisch einwandfrei. Es bietet sich an, diese Elemente weiterzuverwenden.

Bei einem Bürogebäude wie dieses entfallen ca. 22% des Primärenergiebedarfs, also jene Energie die zur Herstellung der Baumaterialien benötigt wird, auf die Gebäudehülle. Insbesondere die Vollverglasung der West- und Ostseite nehmen den grössten Teil davon ein.
Ein Problem stellt die direkte Sonneneinstrahlung auf das Glas dar. Bei einem tiefen Sonnenstand, am Morgen so wie am Abend, wird die Wärme direkt an den Innenraum weiter- gegeben, was die grosse Kühlleistung der Energiezentrale im 16. Stockwerk zeigt.

Die Fassade gibt vor, transparent und offen zu sein, bewirkt jedoch als abgeschottetes anonymes und sterilisiertes Symbol eines globalen Unternehmens, das Gegenteil – wie ein Spiegel reflektiert sie die Stadt ohne Durchsicht und Öffnung. Ziel soll es sein, das Paradoxon der vermeintlichen Transparenz auf der programmatischen so wie visuellen Ebene zu durchbrechen und in eine tatsächliche Transparenz, zu überführen. Mit anderen Worten soll eine öffentliche Zugänglichkeit so wie eine Rückversetzung der thermischen Haut neue soziale Werte nach aussen offenlegen.