Fabrizio Gramegna
mono – poly. Re-Use Ciba

mono – poly

Die Stadt verlangt keine Sortierung, sondern Überlagerung und mehrfache Nutzung. [D]ie Polyvalenz der städtischen Einrichtungen schafft die Strukturen, welche die Stadt sowohl attraktiv als auch rentabel machen.

Lucius Burckhardt, Basler Soziologe und Urbanismuskritiker

DER MONOLITH AUF DER ÜBERTIEFEN PARZELLE

58 x 45m – mit diesen Massen besetzt das ehemalige Gebäude der Analytik, 1971 von Suter + Suter erbaut, die übertiefe Parzelle. Dem monofunktionalen Raumprogramm untergeordnet, wurde die Grösse und Form des Karrees komplett ausgenutzt.

DER POLYVALENTE CHICAGO-TYP

Das monofunktionale Gebäude soll eine hohe Mischung von Nutzungen aufnehmen. Um das polyvalente Programm zu ermöglichen und um Licht ins Volumen zu bekommen, sind Eingriffe in die Struktur nötig. Die neue Volumetrie nimmt Bezug auf Apartmentblöcke aus den USA des frühen 20. Jahrhunderts und soll ein typologischer Vorschlag für die Wohnbebauung der bestehenden übertiefen Parzellen im ehemaligen Industriequartier bilden.

RÜCKFÜHRUNG AUF DIE STRUKTUR

Ziel war es, so viel Bausubstanz wie möglich zu erhalten. Dies soll auch den Ausdruck der Fassade bestimmen, indem sie auf die ursprüngliche, rohe Betonoberfläche zurückgeführt wird. Bauphysikalische Bedingung hierfür ist eine Innendämmung, die auch zum gestalterischen Element wird.

INNERE RAUMFIGUR

Eine innere, öffentliche Raumfigur verkettet die verschiedenen Ebenen und Nutzungen. Die Figur, vom Negativraum aus entworfen, führt den Besucher durch eine Abfolge von Pressungen und Öffnungen von der Quartier- in die Stadtebene. Im Zentrum der Raumfigur befindet sich eine 12m hohe Haupthalle mit öffentlichem Charakter.

EINE TERRASSE FÜR BASEL

Mittels einer über das Rheinufer auskragenden Terrasse wird eine Verbindung zum heute getrennten Ufer geschaffen. Die Terrasse bezieht sich auf den 1926 gescheiterten Petersschule-Beitrag von Hannes Meyer und fügt sich in den Kontext der Hafenkräne entlang des Rheinufers ein.