Sophie Nussbaumer
Komposition in einer wandelnden Landschaft

Masterarbeit FS22

Landschaftsinfrastrukturen - Starke Formen

Student: Sophie Nussbaumer

Assistent: Cosimo Caccia

Gastdozentur für Entwurf Corinna Menn

Institut für Landschaft und Urbane Studien (LUS) Professur Günther Vogt

Assistent: Violeta Burckhardt

Externer Gast: Jürg Conzett

KOMPOSITION IN EINER WANDELNDEN LANDSCHAFT

2030 Schutzhütte - Theodolit
2570 m.ü.M.
Was nötig ist, um diese wertvollen und einmaligen Gebiete zu erhalten, ist die Erfas-sung der vorhandenen Naturwerte - wie die Geomorphologie, Boden, Botanik und Lebensräume - in den Gletschervorfeldern. Aus wissenschaftlicher Sicht sind Kartierungen, Dokumentierung und Inventarisierungen wichtig. Dies endet sehr konkret und praxisorientiert in Form von einer Feldaufnahme statt. Solange solche Grundlagen fehlen, besteht eine grosse Gefahr, dass diese unerfassten Gebiete als „wertlos“ erachtet werden. Das BAFU hatte vor zwei Jahren die Absicht, diese Gebiete neu zu erfassen, worauf dann verzichtet wurde. Es kann davon ausgegangen werden, dass neue Inventarisierungen das bereits bestehende Konfliktpotenzial zwischen wirtschaftlichen Interessen der Wasserkraft und dem Naturschutz verstärkt würden. Die letzte Inventarisierung fand 1998 statt, aus diesem Grund kann eine zeitnahe erneute Feldaufnahme als sinnvoll und wichtig erachtet werden.
Der Entwurf für die Schutzhütte in Theodolitform ist eine Reminiszenz an das Messinstrument. Dieses symbolische Zeichen für erneute und ständige Beobachtung in der Feldforschung erinnert den Wanderer auf dem Weg zur Monte Rosa Hütte oder den Tagesgast daran. Die Schutzhütte bietet minimalen Schutz für Forschende und Wandernde.

2060 - Gasthaus mit Forschung
3087 m.ü.M.
Im neu entwickelten Gebiet der Seenlandschaft wird es interessant sich den neu entstandenen Lebensräumen und ihren Ökosystemen zu widmen. Die neue Infrastruktur bietet neben einer Unterkunft für Wanderer und Forschende zusätzlich Labormög-lichkeiten für Sukzessionsforscher oder andere interessierte Forschungsgebiete. Der Entwurf bezieht sich auf die Dynamik der natürlichen Prozesse wie Wasserflüsse, Erosion und Transport. Die regelmässige Schottenstruktur im Fundament, lässt eine natürliche geomorphologische und biologische Entwicklung weiterhin zu. Das gesamte Raumprogramm wird durch eine hölzerne Leichtbaukonstruktion vom Erdbo-den abgehoben.
In diesem Ort können Exkursionen mit Studenten oder Lernenden stattfinden und es werden zusätzlich neue Übernachtungsmöglichkeiten als Ergänzung zur bestehenden Monte-Rosa-Hütte des SAC geschaffen. Das Gasthaus soll autark funktionieren können und nebst Räumlichkeiten für den Gast werden ergänzende Räumlichkeiten für die Wissenschaft und Forschung angeboten.