Städtebau

Der entstehende Neubau aus wiederverwendeten Bauteilen setzt sich mit seinem kompakten Volumen an die südöstliche Viadukt Parzelle. Der Entwurf nimmt Rücksicht auf das gesamte Gelände und dem bestehenden Baubestand, welcher aus einer vorwiegend offenen, sowie punktuellen Industriegebäude Setzung besteht. Aufgrund der prominenten Lage direkt am Gleisfeld und zwischen zwei Hauptverkehrsachsen, bekommt das Gebäude eine starke öffentliche Bedeutung im Stadtbild Zürichs.

Aussenraum

Massgeblich für den Entwurf ist die Umgebungsgestaltung. Damit der Ort mit der Umgebung Zürichs ineinandergreift wird eine neue öffentliche Achse geschaffen. Sie nimmt an der Limmat seinen Anfang, unter den Viadukten fortsetzt, geht durch die Neubauparzelle und zieht sich weiter in den Pfingstweidpark. Der vorwiegend mit Asphalt versiegelte Boden wird durch eine lebendige grüne Zone ersetzt. Es entsteht eine Allmende Parkwiese, welche mit einer üppigen Bepflanzung gerahmt wird. Die öffentliche Achse und die neuen Grünräume leisten einen Betrag zur Kühlung des Kreis 5. Damit eine diverse Aneignung des Ortes stattfindet, gliedert sich der Freiraum in unterschiedliche dennoch ineinandergreifende Freiräume (Wiese, Allmenden, Plätze, Sportplätze).

Logistik

Die Erschliessung des Logistikzentrum Migros Herden findet zukünftig auf der westlichen Parzellengrenze statt. Für die EWZ und das Bauteillager entsteht eine neue Verkehrsachse im Osten. Am Haupteingang des Gebäudes wird ein Vorplatz für die logistische Abwicklung geschaffen. Durch die Arbeiter, Besucher und vor allem die Logistik entsteht ein sehr lebendiges Ortsbild.

Re/use als Entwurfsfaktor

In Anbetracht der momentanen und zukünftigen Klimaentwicklung folgt das Projekt dem Credo einer interdisziplinären Nachhaltigkeit. Die Architektur und der Ausdruck des Neubaus sind von Elementen beeinflusst, welche aktiv und passiv mit dem Energiehaushalt des Gebäudes im Zusammenhang stehen. Die wiederverwendeten Bauteile, aus zukünftig abgerissenen Gebäude, führen zu einem neuen Ausdruck in der Architektursprache. Durch die additive Konstruktionsweise und Verwendung von wiederverwendeten Bauteile, entsteht ein effizientes Projekt, welches mit den Ressourcen schonend umgeht und in Zukunft auf einfache Art zurück gebaut werden kann.

Organisation

Als markantes räumliches Element stechen nicht nur die gefügten Re-use Bauteile heraus, sondern auch die Stampflehmtürme. Sie rücken additiv an die Gebäudehülle und dienen der vertikalen Erschliessung. Das Achsenmass von sieben Meter in den Grundrissen, wird durch die wiederverwendeten Bauteile gegeben. Daran angeknüpft ist das dynamische Hochregallager der Bauteile, welches nicht in der Symmetrie steht und sich dadurch an die Fassade anschmiegt.

Wirtschaftlichkeit

Das additive Grundprinzip und die lineare Organisation des Projekts ermöglichten eine einfache Konzeption von Tragwerk, Haustechnik und Fassade, ohne die betrieblichen Abläufe zu beschränken. Der hohe Grad an möglicher Vorfertigung der Bauelemente, als auch die additive und simple Konstruktionsidee ermöglichen eine speditive und einfache Montage. Die Nachrüstung, Wartung und Erweiterung der einzelnen Bestandteile ist aufgrund der radikalen Systemtrennung und des Gebäudekonzepts gegeben.